Als Queen Elizabeth II. im November 2008 einen neuen Trakt der „London School of Economics“ eröffnete, fragte Sie beeindruckt noch vom Auge des Orkans an den Finanzmärkten Ihre Gastgeber – der Creme der Ökonomenzunft – „Wie konnte es passieren, dass niemand diese Krise vorhergesehen hat?“
Diese Frage traf die Ökonomen ins Mark, denn keiner der anwesenden Ökonomen war in der Lage eine brauchbare Erklärung zu formulieren. Die Antwort der Zunft kam acht Monate später, in Form eines dreiseitigen Schreibens der berühmtesten britischen Professoren, zerknirscht und ebenfalls nicht so ganz befriedigend. „Um die Sache zusammenzufassen, Ihre Majestät“, hieß es zum Schluss, „war dies ein Versagen der kollektiven Vorstellungskraft vieler kluger Menschen.“
Wenn all die neunmalklugen Ökonomen keine Ahnung hatten, warum dieses ökonomische Erdbeben eingetreten war, so lag die Überlegung nahe, dass die Theoriegebäude der herrschenden Wirtschaftswissenschaften signifikante Defekte aufweisen müssen. Ich begann das, was ich in meinem eigenen VWL Studium vor dreißig Jahren gelernt hatte, zu hinterfragen. Die in der Folge begonnenen Überlegungen und Forschungen schlagen sich nun in meinem Blog „Theoriefehler“ nieder, in dem ich versuche allgemeinverständlich die Fehler der herrschenden ökonomischen Theorie aufzuarbeiten und zu hinterfragen.